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Nepomuk: Vote & Vomit (Review)
Artist: | Nepomuk |
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Album: | Vote & Vomit |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk, Americana, Indie- und Punk-Rock(abilly) |
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Label: | Eigenvertrieb/Prosodia | |
Spieldauer: | 40:37 | |
Erschienen: | 22.04.2017 | |
Website: | [Link] |
Haben die Jungs aus Dortmund, die sich zwischen dem Pub-folkig-rotzigen genauso wohl fühlen wie dem nachdenklich-besinnlichen Americana oder dem frech-provokanten Punk, der aber auch Country und Bluegrass nicht abgeneigt ist, etwa während der Aufnahmen zu ihrem aktuellen Album die deutsch-jamaika-groko(llabierende) Zukunft in der Glaskugel gesehen und sofort gesagt: „Ja, jetzt wissen wir sogar, wie wir das Album nennen: ‚Wählen & kotzen‘“?
Dann gleich noch einen tätowierten Stinkefinger mit dazu auf‘s „Vote & Vomit“-Booklet und fertig war der Lack, bzw. das Album, zu dem Gitarrist und Sänger Roman Falk feststellt: „Bei unserem Album haben wir einfach zehn Tage lang in der Tonmeisterei Oldenburg Spaß gehabt. Wir haben das Album live und ohne Schnörkel aufgenommen sowie viel Zeit in den Soundcheck gesteckt, um unsere Live-Energie bestmöglich auf Platte zu bannen.“ Und wenn man dann auf „Vote & Vomit“ auch noch Romans Stimme hört, dann klingt sie mitunter so, als hätte er mit Shane MacGowan von den POGUES zuvor ein paar Pubs unsicher gemacht, dafür aber den Guinness- und Kilkenny-Umsatz deutlich in die Höhe getrieben.
Abwechslungsreichtum und Stimmungswechsel werden bei NEPOMUK jedenfalls groß geschrieben, mit der Power von „We Are The People“ wird sofort begonnen und einem Hau-drauf-Song wie „You Won‘t Believe“ folgt schnell mal ein entspannter Hit wie „Little By Little“ oder gar eine Ballade, von denen besonders „9 To 5“, der letzte Song, so traurig klingt, dass man, wenn das Album verklungen ist, noch ein Weilchen zwischen seinen Lautsprecherboxen sitzen bleibt und dem FURY IN THE SLAUGTERHOUSE-Gefühl nachhängt.
Selbst die frech-fröhlichen, genauso wie provokant-bissigen Texte geben der Musik zugleich ein gewisses Etwas, bei dem besonders beliebt das F***-Wort ist, ohne jemals wirklich vulgär oder billig zu klingen – und das ist die große Kunst, oder eben, wie wir es in „Little By Little“ erfahren: „Flaws are getting bigger like in a fucked up piece of art.“
Mit „Vote & Vomit“ haben wir die beruhigende Wahl, nach dem Hören von NEPOMUK nicht kotzen, sondern klatschen zu müssen, ganz im Gegenteil zu unserer derzeitigen merk(el)würdigen Politik, bei der genau der umgekehrte Fall eingetreten ist.
FAZIT: Der erhobene Stinkefinger auf dem „Vote & Vomit“-Cover der Dortmunder Band NEPOMUK gilt garantiert nicht deren Musik oder den Texten. Denn die können sich in ihrem Folk-Americana-Pop-Punk-Rock-Umfeld richtig gut hören, sehen und (im 12seitigen Booklet) lesen lassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We Are The People
- Vote & Vomit
- You Won‘t Believe
- Little By Little
- Gravel Roads
- Kate
- 4320
- Heard It All
- Upon My Soul
- 9 To 5
- Vote & Vomit (2017) - 11/15 Punkten
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